Erstmalig wurde zu so einer verlagerten Wochenendveranstaltung eine Abordnung des Löschzuges 1 der Freiwilligen Feuerwehr Lippstadt um Zugführer Roland Kempkensteffen eingeladen.
„Ziel dieser verlagerten Ausbildungsveranstaltung war es, neben der Intensivierung der Kameradschaft, auch einmal die Kameraden als gemischte Teams von THW und Feuerwehr, bei verschiedenen Szenarien zusammen üben zu lassen“, so der Ortsbeauftragter Heinz Marke vom heimischen THW.
Die gesamte Einheit wurde komplett in einer Kolonne zum Übungsgelände nach Münster verlegt. Dafür erhielten die Kraftfahrer zuvor vom Fachberater Klaus Breitkopf eine Unterweisung, wie sich die Fahrzeuge der Kolonne richtig im Straßenverkehr zu verhalten haben. In Münster angekommen, wurde nach einem kleinen Abendsnack das erste Szenario geübt.
Unter einem Übungsturm galt es, in einem verrauchten Kellergewölbe eine Erkundung durchzuführen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Hier bot es sich an, dass in dem gemeinsamen Team auch Kameraden der Feuerwehr waren, die der Höhenrettung Kreis Soest angehören. Sie konnten fachmännisch Sicherungspunkte in der Höhe fixieren, um die THW Helfer mit Atemschutz in das verrauchte Gewölbe abzulassen. Hier mussten die Kameraden einige Übungsaufgaben abarbeiten, die von einem 8 köpfigen Vorausteam schon am Freitagmorgen vorbereitet wurde.
Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft wurde dieser Tag im Rahmen einer Übungsnachbesprechung in geselliger Runde beendet.
Der nächste Morgen begann für alle Teilnehmer mit dem Wecken um 6.30 Uhr. Das Küchenteam hatte da schon ein Frühstücksbuffet hergerichtet, damit sich alle für den Einsatz- und Ausbildungstag stärken konnten.
Das Übung Szenario sah eine Hausexplosion vor, mit einer unbekannten Anzahl von vermissten Personen, die sich dort als Familien aufhielten. Das Übungsobjekt war Gebäuden nachempfunden, die es typischerweise in Mexiko City nach dem verheerenden Erdbeben dort gab.
Um dieses ebenfalls verrauchte Objekt zu erreichen, mussten sich die Teams von THW und Feuerwehr durch eine ca. 80 m lange, mit mehreren Hindernissen gespickte, Kriechstrecke vorarbeiten. So mussten die Einsatzkräfte eine Holzwand mit dahinterliegenden Trümmerteilen durchbrechen und sich anschließend den Weg Freiräumen. Später versperrten verschiedene Metallgegenstände den Rettern den Weg, die mit entsprechendem Werkzeug durchtrennt werden mussten.
In dem verrauchten Gebäude, welches von Atemschutzgeräteträger von THW und Feuerwehr gemeinsam erkundet wurde, gab sich den Einsatzkräften ein Bild des Schreckens, es wurden dort mehrere verletzte Personen (Übungsdumys) aufgefunden. Daraufhin wurde der Hochleistungslüfter der Feuerwehr zum Einsatz gebracht, um das zusammengestürzte Gebäude, rauchfrei zu bekommen.
Hier kamen einige Kameraden an ihre Leistungsgrenze, denn die Bergung der „verletzten Personen“ gestaltete sich nicht ganz so einfach wie gedacht. Am Ende konnten aber alle vermissten Personen gerettet werden.
Nach dem Mittagessen stand die Ausbildung im Vordergrund. In Stationsausbildungen wurden mehrere Ausbildungsschwerpunkte den gemischten Teams gelehrt. So wurde an einer Station ein Verkehrsunfall mit einem Container simuliert, an dem die Kameraden der Feuerwehr den THW Helfern die Vorgehensweise bei so einem Szenario erklärten.
Eine weitere Stationsausbildung wurde vom THW Helfer Martin Hochaus aus der Bergungsgruppe geleitet. Thema „Thermisches Trennen“ Nach einer kurzen Unterweisung konnten die Teilnehmer mit Brennschneider und Plasmaschneider einige unterschiedliche Metalle durchtrennen und dabei die Unterschiede kennen lernen und testen.
Nachdem die Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge wieder hergestellt war, wurde bei Gegrilltem gemeinsam über das Tagesziel mit seinen unterschiedlichen Ausbildungscharakteren gesprochen. Hier waren sich alle Kameraden einig, dass so ein Übungswochenende mit Einsatzübungen und Ausbildungsthemen den Zusammenhalt stärkt. Besonders die gemischten Teams fördern das gegenseitige Kennenlernen.
Nach einer kurzen Verabschiedung, mit dem besonderen Dank an die „Hausmeister“ des Übungsgeländes, fuhren die Einheiten wieder zurück in die Standorte nach Lippstadt.