Nach einer Explosion ist ein Gebäude teilweise eingestürzt, mehrere Personen werden vermisst. So lautete das Szenario einer Übung, die die Bergungsgruppen des OV Lippstadt auf dem ehemaligen Baubetriebshof der Nachbarstadt Geseke im Ortsteil Ehringhausen durchführten. Vor dem Abriss eines Gebäudeteils wurde der OV Lippstadt angesprochen, ob er nicht in dem Gebäudeteil üben wolle. "Die Suche nach einer geeigneten Übungsmöglichkeit zur Erstellung von Wanddurchbrüchen gestaltet sich immer schwieriger", so der Gruppenführer der zweiten Bergungsgruppe.
Nach einer kurzen Lagebesprechung rüsteten sich Trupps mit Persönlicher Schutzausstattung gegen Absturz (PSAgA) aus, um die Einsatzstelle näher zu erkunden. Bei der Erkundung konnten im Ober- und Untergeschoss mehrere Personen, dargestellt durch Puppen, gefunden werden. Zur Rettung aus dem Obergeschoss bereitete die erste Bergungsgruppe einen Leiterhebel vor. Ein Helfer erklärt: "Wir retten die Person mit einem Leiterhebel, da ein Transport durch das Gebäude nicht möglich ist."
Unterdessen erzeugten im Erdgeschoss Helfer der zweiten Bergungsgruppe mit einer Betonkettensäge einen Wanddurchbruch, da in einem dahinterliegenden Raum eine Person vermutet wurde. Die Entscheidung, die Betonkettensäge zu benutzen, war schnell gefällt, erläutert der Gruppenführer: "Mit einer Betonkettensäge können wir erschütterungsfrei Wanddurchbrüche erstellen. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber beispielsweise einem Stemmhammer."
"Eine Übung unter realen Bedingungen ist eine ideale Umgebung, um die Handhabung von Spezialwerkzeug wie einer Betonkettensäge zu vertiefen", fasst Zugführer Murat Seckin die Übung zusammen. Daher gilt ein besonderer Dank dem Dorfzentrum für Innovation Entwicklung und Gemeinschaft in Ehringhausen (Dorf-Z.I.E.G.E.) für die Bereitstellung des Übungsobjekts.