Mit vier Fahrzeugen machten sich 13 Helfer aus Lippstadt auf den Weg, um die Feuerwehr vor Ort zu unterstützen. Nach Rücksprache und der genauen Einsatzbeschreibung durch den Leiter im Einsatzabschnitt 2 löste unser Zugführer Murat Seckin vorsorglich um 03:23 Uhr den Zugalarm aus. Weitere Helfer eilten zur Dienststelle, um den Vorrat an weiteren benötigten Sandsäcken aufzufüllen.
Morgens um 05:00 Uhr wurden nach erneuter Beurteilung der Lage vor Ort im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung Schlauleitungen, Pumpen und das NEA 100KVA vom Ortsverband Lippstadt nach Wickede beordert.
Dort war ein Bauernhof vom Hochwasser umspült. Ihn galt es gemeinsam mit weiteren Einsatzkräften aus dem THW OV Soest und der Feuerwehr zu sichern. Noch bevor ein Abwehrriegel aufgebaut werden konnte, wurden die Einsatzkräfte des THW OV Lippstadt auf die andere Seite der Ruhr verlegt.
Am Ruhrufer drohte eine Fabrik zur Kunststoffverarbeitung von den steigenden Wassermassen überflutet zu werden. Farben, Lacke und andere Gefahrenstoffe musste werksseitig gesichert und umgelagert werden. Dazu sollte der steigende Wasserstand so weit abgesenkt werden, dass die Gefahrenstoffe aus dem bedrohten Bereich gesichert umgelagert werden konnten.
Seit 07:30 liefen 3 Tauchpumpen, 2 Chiemseepumpen und 1 Schmutzwasser Kreiselpumpe. In Verbindung mit weiteren Pumpen der Feuerwehrkräfte konnte so eine Pumpleistung von mehr als 15.000 l/min erreicht werden.
Um 08:00 kam die Meldung, dass der Bauernhof nicht mehr zu halten war und von den Einsatzkräften aufgegeben werden musste. Lediglich die Tierrettung und die Umsetzung einer Schafherde wurde abschließend erfolgreich durchgeführt. Die eingesetzten Hilfskräfte eilten zur Unterstützung und zur Abwendung des Umweltalarms zur Kunststoff Fabrik. Mit gemeinsamen Kräften gelang es bis zum Mittag, den Status soweit zu halten, dass innerhalb der Fabrik die notwendigen Arbeiten abgeschlossen werden konnten.
Die Lage verschärfte sich gegen Mittag dramatisch: der Einsatzort musste vorsorglich evakuiert werden.
Ein vorgelagertes Wehr an der Ruhr musste kontrolliert geöffnet werden. Das Wehr drohte durch Unmassen an angeschwemmten Treibholz zu brechen. Durch die zusätzlichen Wassermassen bestand akute Überschwemmungsgefahr und der Bereich der Ruhr musste geräumt werden!
Alle Einsatzkräfte und die mitgeführten Fahrzeuge wurden an einen höher gelegenen, benachbarten Bereitstellungsplatz verlegt. Dort warteten die Helfer auf das erwartete Ansteigen des Flusses. Unmengen von Holz, Ästen, Gebüsch, sogar ganze Baumstämme trieben den Fluss hinab. Die angekündigte Flutwelle blieb aus.
So konnten die Einsatzkräfte ihre Arbeit unvermindert wieder aufnehmen. Mit fallendem Pegelstand gelang es, den Auftrag erfolgreich abzuarbeiten. Um 16:00 Uhr ordnete der EAL im Abschnitt 2 den geordneten Rückbau an. Die Arbeiten waren um 17:30 soweit beendet, dass in Kolonne die Rückfahrt zur Dienststelle angetreten wurde.
Mit einem abschließenden Briefing endete der erfolgreiche Einsatz, der „eigentlich“ in der Nacht mit einem „... nur mal eben“ begonnen hatte.
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