Das angenommene Szenario, ist beängstigend: Simuliert wurde ein leichtes Erdbeben in Lippstadt, wodurch es zu Schäden und Betriebsstörungen am Gebäude gekommen ist. Zudem fiel die Stromversorgung im gesamten Bad aus. Im Szenario der Übung wurden zwei Mitarbeiter des Hallenbades vermisst. Ein Monteur, der sich wegen Wartungsarbeiten zuletzt in der Nähe einer vermutlich undichten Gefahrstoffleitung befand und der Hausmeister, der wegen Trümmerteile einer eingestürzten Decke nicht mehr aus seinem Büro kam.
Nach Ankunft an der Einsatzstelle wird umgehend eine Einsatzleitung mit dem Zugtrupp aufgebaut und erste Informationen gesammelt. Aufgrund des Schadenumfangs werden mehrere Einsatzabschnitte gebildet, um die Koordination vor Ort so effektiv wie möglich zu gestalten.
Während eine Gruppe mit ersten Abstützmaßnahmen beschäftigt war und die Fachgruppe Beleuchtung eine Stromversorgung und Beleuchtung mit dem 100 KVA Notromaggregat aufbaut, beginnt ein Trupp sich Zutritt in die Kellerräume zu verschaffen. Ausgestattet mit Atemschutz werden erste Erkundungen durchgeführt.
Erst nach Rückmeldung an die Einsatzleitung, das keine Gefahrstoffe ausgetreten sind und keinerlei Gefahr für die Einsatzkräfte besteht, können auch die Kellerräume für die restlichen Hilfskräfte freigegeben werden. Die vermissten Handwerker werden lokalisiert und aus den verschiedenen Gefahrensituationen befreit.
Diese Übung ist ein Höhepunkt im Rahmen von Ausbildungsdiensten im ehemaligen Jakob-Koenen-Bad in Lippstadt. Da dieses nach rund 47 Jahren abgerissen wird, hat der Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Müller dem THW Lippstadt das Gebäude völlig unbürokratisch für Übungszwecke zur Verfügung gestellt.
Dieses wurde dankend angenommen und so konnten an bisher 7 Ausbildungsabenden und einem Samstagsdienst mehrere Themenfelder realitätsnah geübt werden. Angefangen von Abstützen und Aussteifen, schaffen von Rettungsöffnungen sowie Ausleuchten von Schadenstellen, konnte unter anderem an den Becken das Retten aus Höhen und Tiefen mit unterschiedlichen Methoden geübt werden.
Ein großes Dankeschön an dieser Stelle gilt nochmals den Stadtwerken-Lippstadt und dem Geschäftsführer Siegfried Müller, die uns freundlicherweise das Übungsobjekt zur Verfügung gestellt haben