Loveparade Duisburg

Nur wenige Stunden, nachdem die Rettungskräfte aus dem Kreis Soest den Ernstfall geprobt hatten, wurde aus der Übung bittere Realität. Wegen der tragischen Ereignisse auf der Loveparade in Duisburg wurde die Einsatzkräfte aus dem Kreis Soest am Samstag, 24. Juli 2010, um 20.23 Uhr im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg durch die Kreisleitstelle in Lippstadt alarmiert. Bis spät in die Nacht standen die Helfer im Dortmunder Osten in Alarmbereitschaft.

Die Retter aus dem Kreis Soest unter der Leitung von Hans-Peter Trilling, Abteilungsleiter Rettungsdienst, Feuer- und Katastrophenschutz beim Kreis Soest, trafen sich auf dem Parkplatz des Börde-Berufskollegs. Dort wurden die einzelnen Einheiten und Fahrzeuge des Behandlungsplatzes (BHP 50) zusammengestellt und abmarschbereit gemacht. Schon etwa eine Stunde nach Alarm rollte dann der Verband, bestehend aus rund 25 Fahrzeugen, Richtung Dortmund. „Das ist eine hervorragende Leistung. Es ist dem disziplinierten Verhalten aller Beteiligten zu verdanken, dass wir so schnell abrücken konnten“, so das Fazit von Hans-Peter Trilling. 

In Dortmund angekommen trafen die rund 180 Einsatzkräfte aus dem Kreis Soest auf weitere Kräfte aus dem Regierungsbezirk Arnsberg. Insgesamt befanden sich im dortigen Bereitstellungsraum etwa 500 Einsatzkräfte mit mehreren hundert Fahrzeugen. Um 2 Uhr konnten dann alle Einsatzkräfte Dortmund wieder verlassen und ihre Heimatstandorte wieder ansteuern. Glücklicherweise hatte sich die Lage auf der Loveparade entspannt, und es mussten keine weiteren Kräfte mehr ins Einsatzgeschehen geschickt werden. Mit im Verband des Kreises Soest reisten auch Kreisbrandmeister Thomas Wienecke und sein Stellvertreter Bernhard Loer. Vor Ort machten sie sich ein Bild über die Einsatzfähigkeit der heimischen Einheiten. 

Erst am Samstagmorgen übten die Rettungskräfte das Fahren im so genannten geschlossenen Verband und den Aufbau eines Behandlungsplatzes. Für die Loveparade hatte die Bezirksregierung Arnsberg schon vor Wochen den Behandlungsplatz aus dem Kreis Soest eingeplant und die Kräfte von 8 Uhr bis Mitternacht in Bereitschaft versetzen lassen. Für den Ernstfall probten die Einsatzkräfte den Aufbau und Ablauf des Behandlungsplatzes. Helfer von Rettungsdienst, DRK, MHD, THW und Feuerwehr bauten auf dem Parkplatz an der Geschwister-Scholl Straße mehrere Zelte für die Versorgung von Verletzten auf. Nach gut einer Stunde war der Behandlungsplatz dann einsatzbereit, und man hätte Verletzte versorgen können. „Wir sind im Kreis Soest gut aufgestellt und wissen, was wir leisten können“, zieht Abteilungsleiter Hans-Peter Trilling Bilanz. 

Der Behandlungsplatz 50, kurz BHP 50, ist ein Bereich in dem bei einer Schadenslage mit vielen Verletzten oder Erkrankten die geordnete Versorgung von 50 Patienten ermöglicht wird. Von dort aus wird auch der Weitertransport der Patienten organisiert. Für den reibungslosen Ablauf eines BHP werden etwa 150 Kräfte benötigt, der Platzbedarf eines betriebsbereiten Behandlungsplatzes beträgt etwa 2.000 Quadratmeter, Das entspricht einer Fläche von 40 mal 50 Metern. Das Material zum Aufbau eines solchen Platzes wird aus mehreren Einheiten zusammengestellt. Auch das Personal für den Betrieb wird aus dem gesamten Kreis zusammengezogen.


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